SHIMANOS MITTELMOTOR STRATEGIE Am Frontmotor wäre Shimano fast gescheitert. Das Antriebssys- tem von 2010 offenbarte alle Nachteile, die ein falsch platzierter Motor für Elektroräder verursacht. Erst mit dem Mittelmotor kam der Erfolg. Das Antriebssystem Steps ist eines der erfolg- reichsten am Markt und für E-City-Bikes ebenso geeignet wie für E-MTBs. Komfortable Fahrten im harten Gelände sind auch dank der dazu passenden innovativen Schaltung möglich. 048 SERVICE
Die Elektrifizierung des Antriebs beim Fahrrad hat eine Reihe neuer Player auf den Markt gebracht, manche etablierte Unternehmen aber vor große Herausforderungen gestellt. So gelang es beispielsweise dem japanischen Unternehmen Shimano schon in den Anfangstagen der E-Bikes, auf den Zug aufzusteigen. Bei dem Versuch wäre sie allerdings fast gescheitert. Das erste Antriebssystem, mit dem Shimano 2010 die Fahrradwelt beeindrucken wollte, war nämlich nicht der ganz große Wurf. Die Entwickler versuchten sich zunächst an Frontmotoren, mussten aber bald erkennen, wie berüchtigt die Nachteile eines Frontmotors für das Fahrrad sind. So beeinflusste der schwere Motor auf unangenehme Art und Weise das Lenkverhalten. Shimano legte nach und brachte vier Jahre später mit dem Steps-Antrieb ein völlig neues System auf den Markt. Das E-Bike-Antriebssystem aus Mittelmotor, Akkumulator und Bordcomputer war derart erfolgreich, dass manche bereits die Marktführerschaft von Bosch in Gefahr sahen. Die Japaner legten nach. Ganz zur Freude der Entwickler hochwertiger E-Bike Marken wie Giant, Focus, Ghost, Rose, Corratec oder Kalkhoff, die mittlerweile viele ihrer E-MTB’s, City E-Bikes und Trekking E-Bikes mit dem Shimano Steps Motor ausrüsten. Das E6100-Motorensystem für die Stadt Statt mit einer unübersichtlichen Anzahl verschiedener Kombinationen von Motoren, Akkus und Displays den Handel wie auch den Verbraucher zu verwirren, schickt Shimano nur drei Mittelmotorvarianten ins Rennen. Wer den E6000, der soeben durch den E6100 seinen Nachfolger gefunden hat, und den die Japaner nun verstärkt für den Stadtverkehr bewerben, dann sind es vier Motorsysteme. Dabei punktet der leistungsstarke Nachfolgemotor in allen Disziplinen. Mit maximalen 60 Newtonmeter hat er ein um zehn Newtonmeter höheres Drehmoment, ist um etwa ein halbes Kilogramm leichter, etwas leiser und gegenüber dem E6000 um 20 Prozent energieeffizienter. Damit ist der Antrieb für die Belange eines klassischen E-CityBikes geeignet. Je nach gewähltem Unterstützungsmodus und Batteriekapazität sind laut Hersteller bis zu 180 Kilometer reichweite möglich. Die Angaben gelten für ein kombiniertes Fahrer-/Fahrradgewicht von 100 Kilogramm, bei Fahrten auf flachen Strecken mit 23 km/h im 7. Gang und einer Akku-Kapazität von 504 Wh. Im Normalmodus schafft es der vollgeladene Akku nur noch 120 Kilometer weit, und im HighMode mit maximaler Schubkraftunterstützung sind es noch 85 Kilometer. Weil für das Laden bis auf 80 Prozent der Kapazität nur zweieinhalb Stunden nötig sind, kann an manchen Tagen der PowerModus bedenkenlos genutzt werden. Für das vollständige Laden sind allerdings fünf Stunden nötig. Bis zu 1000 Ladezyklen sind im Übrigen möglich. Um auch das Anfahren zu erleichtern, schaltet der Motor automatisch einen Gang runter. Motorsysteme für E-Trekking-Räder und Offroad-MTBs Wer sich das Schalten in Gänze sparen möchte, stattet sein Rad mit dem Shimano Steps Di2 mit automatischer Schaltung aus. Je nach Trittkraft wird der geeignete Gang automatisch gewählt. Eine Komfortfunktion, die auch für das Fahrradtrekking genutzt werden kann. Laut Hersteller ist der Mittelmotor E6100 für lange Strecken auf dem E-Trekking-Fahrrad dafür ebenso geeignet. Wer hingegen abseits fester Wege unterwegs ist und auch Steigungen auf seiner Tour einplant, sollte zum einen ein für Offroad-Fahrten geeignetes Bike wählen, zum anderen einen kräftigeren Motor. Mit dem Mountainbike-Antrieb Steps E8000 bietet Shimano für Bergfahrten eine maximale Unterstüt- 049
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