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BIKE&Co - Das Magazin für Spaß und Freude am Radfahren - Ausgabe 02/2018

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Im Sonnenlicht

Im Sonnenlicht betrachtet, lieferndie imposanten Felswände ein faszinierendes Farbspiel. den Anstieg zum Passo Tre Croci absolvieren wir in solidem Tempo und so erreichen wir nach gut eineinhalb Stunden Fahrt den Misurina See. Nun steht uns die knackige Auffahrt zur Auronzo Hütte bevor. Der härteste Teil der heutigen Strecke führt direkt an den Fuß der berühmten Drei Zinnen, wo wir für die Mühen der Kletter-Passage mit einem traumhaften Bergpanorama belohnt werden. Wir gönnen uns noch einen ausgezeichneten italienischen Espresso in der Sonne und rollen gleich darauf wieder retour an den Misurina See. Bis Cortina geht es nun fast nur noch bergab, unterbrochen lediglich vom einfachen Pass Cimabanche. Am Ende unserer ersten Ausfahrt zeigt sich dann aber der Nachteil der ruhigen Lage unseres Hotels, müssen wir doch jetzt noch die 300 Höhenmeter hinauf nach Pocol, die uns am Beginn unserer Tour viel kürzer vorgekommen sind. Und wie es sich für eine Trainingsgruppe gehört, artet diese finale Auffahrt natürlich zu einem Rennen aus – irgendwie muss man ja müde werden. »Bald wird deutlich, dass im Land des Giro d’Italia mit anderem Maß gemessen wird.« © bandion.it PASSO GIAU VON ALLEN SEITEN Nachdem wir gestern die Runde um den Monte Pelmo, einen der schönsten Berge der Alpen, unternommen haben, bei der drei lange Anstiege für jede Menge Schweiß und schmerzende Waden gesorgt haben, steht heute die Tour rund um die Cinque Torri, mit den Pässen Giau und Falzarego auf dem Programm. Ganz nach dem Motto „den Mutigen gehört die Welt“ möchten wir die Strecke gegen den Uhrzeigersinn in Angriff nehmen. Dabei steht am Ende der Passo Giau von seiner steilen Seite, mit einem mehr als 900 Höhenmeter langen Anstieg am Plan. Gestern sind wir 062 REISE

hier bergab gefahren und haben, trotz Höllentempo, die abgekämpften Rennradfahrer wahrgenommen, die sich in den engen Kehren, am Weg zum Pass, abgemüht haben. „Da müssen wir morgen unbedingt auch hochfahren“, waren wir uns einig. Gleich zu Beginn gilt es aber, ohne jegliche Aufwärmphase, den Falzarego zu bezwingen. Zäh wie ein Kaugummi zieht sich die Passstraße – vor allem die vier Kilometer lange Gerade in der Mitte hat es in sich. Ich habe das Gefühl gar nicht vom Fleck zu kommen und meinen Freunden ergeht es ähnlich. In den Kehren, die zum höchsten Punkt führen, läuft es dann schon deutlich besser. Auch die Muskulatur ist jetzt ordentlich erwärmt, die Strapazen der letzten beiden Touren sind nun nicht mehr zu spüren. Am Passo Falzarego zweigen die meisten Roadbiker Richtung Norden ab, um über den Passo Valparola nach Südtirol und in die Sellaronda zu gelangen. Wir wollen aber nach Süden, wo wir nach einer rasanten Abfahrt bei Rucava den tiefsten Punkt des Tages erreichen. Die nächsten sieben Kilometer verlaufen überaus wellig, bis in Codalonga der Anstieg zum Passo Giau beginnt. Wir nehmen noch eine Stärkung in Form eines Riegels oder Gels zu uns und schon kann es losgehen. Die atemberaubende Landschaft trägt einen erheblichen Teil dazu bei, die Strapazen beiseiteschieben zu können. Mit jeder Kehre, die wir hinter uns lassen, eröffnen sich neue Einblicke in die Gebirgswelt der Dolomiten. Die markanten Felswände, die im Sonnenlicht in den schönsten Farben leuchten, strahlen förmlich Energie aus. Es wirkt wie ein Antrieb auf uns. Kehre für Kehre klettern wir auf der Bergstraße dem Passo Giau entgegen. Auf einer Seehöhe von 2.000 Metern über dem Meer passieren wir den Sessellift, der die Wanderer zur Rifugio Averau bringt. Von dort ist es nicht viel mehr als ein Spaziergang zu den Cinque Torri, den „Fünf Fingern“. Uns hingegen trennen immer noch 250 Höhenmeter vom Ziel. Der steile Anstieg verlangt uns tatsächlich alles ab, auch die letzten beiden Tage haben ihre Spuren hinterlassen. Das grandiose Panorama scheint uns jedoch noch einmal Flügel zu verleihen. Kräftig treten wir in die Pedale und erreichen geschlossen den höchsten Punkt der Tour. Wetter und Stimmung sind großartig – wir beschließen, uns am Berghotel, direkt Die steilen Anstiege verlangen den Radsportlern oft alles ab. Doch das Hochgefühl am Peak, das grandiose Panorama und die rasanten Abfahrten sind für viele der schönste Lohn. 063

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