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Freilauf - Magazin für Fahrradkultur - Ausgabe 2019

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So beginne ich meinen Arbeitstag, denn ich habe mir mit meiner Arbeit einen Traum erfüllen dürfen. „freilauf“ zu produzieren ist, wie ein Abenteuer zu erleben. Jeder Tag, an dem wir an diesem Magazin gearbeitet haben, war für eine Überraschung gut. Die Print-Ausgabe ist leider schon ausverkauft!

gefördert wurde.

gefördert wurde. Teamwork spielt in der heutigen Merida & Centurion Germany GmbH eine wichtige Rolle, wo der Chef seinen Mitarbeitern gerne Eigenverantwortung überträgt und sie in Entscheidungsprozesse einbindet. Mit elf Jahren beginnt für die Zwillingsbrüder eine besondere Art von Teamwork: Magstadt ist eine Hochburg der Kunstradfahrer; der Vater, früher selbst in der Szene aktiv, führt Wolfgang und Jürgen an diesen Sport heran. Und die Renner- Buben werden 1964 Deutsche Jugendmeister im Zweier- Kunstradfahren. Im nächsten Jahr schaffen sie es gleich wieder. Noch heute sind sie wegen dieser und weiterer Erfolge Legende. Doch auch eine andere Radtradition entwickelte sich in Magstadt: das Crossrennen. Den heranwachsenden Wolfgang Renner interessierte das. So sehr, dass er im Alter von 18 Jahren heimlich nach Paderborn fuhr, dort sein erstes Crossrennen bestritt und auf Anhieb Zweiter wurde. Der Vater erfuhr es am nächsten Tag aus der Zeitung. Er missbilligte das. Sohn Wolfgang musste eine Entscheidung treffen, und sie sollte ihn prägen. Da waren zum einen die elterlich sanktionierten Kunstrad-Erfolge, erkauft durch fünfmal pro Woche ausgiebiges Training in der Halle, „stets die gleiche Tristesse vor Augen“. Zum anderen ein aufblühender Radsport an der frischen Luft, der ihn begeisterte und für den er offenbar großes Talent hatte. Er entschied sich für Cross. Das aber bedeutete das Aus für die Vater-Sohn-Beziehung – auf immer. Der Vater kam nie zu einem Rennen, er gratulierte zu keinem Erfolg. Aber der Sohn blieb konsequent. Grundprinzip Konsequenz Auch im Geschäftsleben ist Konsequenz ein Grundprinzip seines Handelns. „Ziele konsequent zu verfolgen, das ist klar ein Erfolgsgeheimnis“, sagt er. Auch wenn es unangenehme Seiten hat: „Da kannst du nicht immer der Nette sein. Mein Freund Eddy Merckx hat an Mitarbeitern festgehalten, die gingen um drei Uhr zum Radfahren, und er hat sich im Geschäft Sorgen gemacht. So geht es nicht.“ Wobei er aber betont: „Erfolg muss immer auch noch menschlich sein, man darf ihn nicht um jeden Preis suchen.“ Der junge Crosser suchte ihn vorerst bei Rennen. Denn er verließ das elterliche Zuhause und musste sich durchschlagen. Er finanzierte sein Leben durch Prämien, die er bei Rennen gewann. Über den zweiten Bildungsweg machte er Abitur, ein Attest über eine Achillessehnenentzündung und ein mit Durchsetzungsvermögen erkämpfter Studienplatz bewahrten ihn vor der Einberufung in die Bundeswehr. Konsequent zog er das Studium in der Regelstudienzeit durch. Diese Phase lehrte ihn sein Leben zu organisieren: „Zeit ist ein wertvolles Gut. Wenn ich morgens aufstehe, brauche ich einen Plan, auf den ich hinarbeiten kann. Und wenn viel ansteht, muss ich Prioritäten setzen und meine Zeit einteilen. Ich habe damals viel auf Lücke gelernt, weil ich ja auch noch trainieren musste, Prüfungen ablegen ... Das ist alles nur eine Sache des Willens.“ Training allerdings brauchte er nicht übermäßig viel: „Mir sind die Rennfahrer-Gene in die Wiege gelegt. Das muss man einfach akzeptieren.“ Im Alter von nur zwanzig Jahren ist er Cross-DM-Zweiter, in den Folgejahren wird er dreimal hintereinander Deutscher Meister. 1972 rauben ihm in Prag zwei Platten die Chance, Weltmeister zu werden – er holt „nur“ Bronze. Noch heute, sagt er, können manche seiner Radkumpel das Doppelte und Dreifache trainieren und haben dann doch wieder keine Chance gegen ihn.

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