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Freilauf - Magazin für Fahrradkultur - Ausgabe 2019

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So beginne ich meinen Arbeitstag, denn ich habe mir mit meiner Arbeit einen Traum erfüllen dürfen. „freilauf“ zu produzieren ist, wie ein Abenteuer zu erleben. Jeder Tag, an dem wir an diesem Magazin gearbeitet haben, war für eine Überraschung gut. Die Print-Ausgabe ist leider schon ausverkauft!

» RÜCKSCHLÄGE

» RÜCKSCHLÄGE GEHÖREN DAZU. WER IMMER ERFOLG HAT, VERLIERT DIE BODENHAFTUNG « MERIDA & CENTURION GERMANY GMBH Als aufstrebender Sportler und später als Abenteuerbiker mit Pioniergeist und als Geschäftsmann hat Wolfgang Renner viele Regionen der Welt bereist. Aber als Unternehmer ist er im beschaulichen schwäbischen Magstadt geblieben und sorgt dort für rund 40 Arbeitsplätze. Zusätzlich hat er sich 16 Jahre als Gemeinderat und als zweiter Bürgermeister in seinem Heimatort engagiert. Aus drei Gebäuden besteht die Merida & Centurion Germany GmbH. Datierbar sind sie auf die Jahre 1976, 1987 und 1992 und sie platzen aus allen Nähten. Deshalb gibt es Überlegungen, an anderer Stelle einen Neubau in Angriff zu nehmen. 026

Nur kurze Zeit später, im Jahr 2001, eröffnete der Beginn einer engeren Zusammenarbeit mit Merida, dem zweitgrößten taiwanischen Fahrrad-Hersteller, neue Perspektiven, durch die wieder „das Podest ins Blickfeld rücken konnte“. Mit Centurion im Konzert der besten fünf Radmarken mitzusingen, das ist die Vorgabe des Dirigenten. Fahrrad als Manifest der Freude Das Jahr 1975 markiert nicht nur den Eintritt ins Geschäftsleben, es beginnt parallel die Zeit der radsportlichen Abenteuerreisen. Renner wird einer der Pioniere des Alpencross, er bereist Tibet, Alaska, Ecuador, jüngst auch China per Bike. Nicht zuletzt kommt er dadurch mit Gedankengut in Kontakt, das ihn und sein Handeln prägt. Die Aufforderung des Dalai Lama, einmal im Jahr an einen Ort zu gehen, den man noch nicht besucht hat, ist ihm Ansporn, Neues zu machen, nicht im Alten zu verharren: „Du entdeckst doch manchmal die schönsten Dinge abseits der großen Straße.“ Näher als die christliche Religion steht ihm der Buddhismus, denn der hat keine Dogmen: „Tue Gutes und dir widerfährt irgendwann Gutes. Da ist alles auf einen Nenner gebracht“, sagt Renner und führt das Fahrrad an als ein Produkt, mit dem man den Menschen Freude macht. Denn damit kann man Natur erleben, andere Wege entdecken, Pioniergeist entwickeln: „Es ist ein Erfolgsfaktor, wenn du etwas mit Freude machst und diese Freude ohne Erwartung mit vollem Herzen gibst.“ Dass man im Geschäftsleben nicht auf Gaben aus dem Universum warten kann, sondern eine Stufe konsequenter sein muss, ist Wolfgang Renner natürlich auch klar. Er baut auf menschliche Tüchtigkeit und Planung: „Der Mensch ist vom Intellekt her in der Lage, viele Dinge selber in die Hand zu nehmen und zu gestalten.“ Dazu ist es nötig, sich auf die Aufgabe zu konzentrieren (Zen: Wenn ich gehe, gehe ich; wenn ich sitze, sitze ich ...) zu einem klaren Konsens oder Ergebnis zu kommen und dann den vorhandenen Leitfaden konsequent zu verfolgen. Denn Erfolg hat schließlich auch viel mit Verantwortung zu tun. Der runde Tritt Es ist ein schwieriges Unterfangen, aber vielleicht lässt sich doch Wolfgang Renners wichtigstes Erfolgsgeheimnis aus diesen vielen Facetten herauskristallisieren. Vielleicht ist es seine Fähigkeit, mit Vergangenem abzuschließen, das Schöne in Erinnerung zu behalten und aus dem Unschönen – besonders aus Fehlern – handfeste Lehren zu ziehen, auf deren Basis man mit dem frischen Mut des Pioniers neue, andere Wege entdecken und einschlagen kann. Und dabei die Balance zwischen Geschäftsleben und Privatleben so zu halten, dass beides gut zu seinem Recht kommt. Das ist bei Wolfgang Renner eigentlich wie beim Fahrrad fahren: Mal tritt er auf der einen, dann auf der anderen Seite ins Pedal. Wie sagt Einstein bei seinem Vergleich zwischen dem Leben und dem Fahrrad: „Man muss sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.“ Wolfgang Renner versucht, dieses Gefährt mit einer gewissen Souplesse zu bewegen, einer Leichtigkeit des Seins, die Souveränität und Sympathie ausstrahlt, ohne überheblich zu wirken: „So wie Didi Thurau gefahren ist, leicht und locker pedalierend.“ Text: Karl Groß Bilder: Cenutrion/Merida Archiv 027

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