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Freilauf - Magazin für Fahrradkultur - Ausgabe 2019

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So beginne ich meinen Arbeitstag, denn ich habe mir mit meiner Arbeit einen Traum erfüllen dürfen. „freilauf“ zu produzieren ist, wie ein Abenteuer zu erleben. Jeder Tag, an dem wir an diesem Magazin gearbeitet haben, war für eine Überraschung gut. Die Print-Ausgabe ist leider schon ausverkauft!

Mein Großvater war

Mein Großvater war gelernter Zweiradmechaniker, und seitdem ich denken kann, bin ich bei ihm in der Werkstatt gewesen. Ich konnte zuschauen wie das ein oder andere Fahrrad aufgebaut wurde. Natürlich durfte ich auch selbst Hand anlegen und ich denke, ich habe den Großteil meiner Kindheit mit dem Schraubenzieher in der Hand verbracht. Schon als kleiner Junge habe ich meinen ersten Fahrradumbau in Angriff genommen. Das Endergebnis konnte man mit dem Hinterbau lenken und es hatte einen Vorderradantrieb. Für meinen Opa war es damals ein „Clown-“ oder „Zirkus-“ Fahrrad. Der andere Großvater teilte mein Hobby, das Radfahren. Er hat unzählige Touren mit mir unternommen. Und so ergab das eine das andere. Ich begeistere mich für Mechanik und Radsport und kann meiner Fantasie in den außergewöhnlichen Modellen Gestalt geben. Meine beiden Großväter haben mich geprägt und quasi auf den Weg zur Kunst am Fahrrad gebracht. 060

Nach dem Tod meiner beiden Opas brauchte ich einige Zeit, aber bald wuchs in mir der Wunsch wieder selbst kreativ zu werden und eigene „Träume aus Stahl“ zu gestalten. Meine Räder entstehen ausschließlich in Handarbeit und werden vollständig aus Schrott zusammengeschraubt und geschweißt. Mein Arbeitsmaterial gilt für Normalsterbliche also eigentlich als Müll. Meinen Werkstoff suche ich mir deshalb stilecht auf einem Schrottplatz im Köthener Umland bei der Firma Kremer. Auf dem großen Areal darf ich ab und an mal drüber schauen und das ein oder andere gute Stück mitnehmen. Ich arbeite gerne mit altem, ausgesondertem Material, das schon ein Leben hinter sich hat. Manche Schrottteile verwerte ich gleich, andere hebe ich auf, ganz nach dem Vorbild und der Empfehlung meiner Großväter.

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