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modern mobil - Magazin für moderne Mobilität - Ausgabe 2020

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In dieser zweiten Ausgabe von modern mobil haben wir die vielversprechendsten Mobilitätsprojekte für Sie recherchiert. So zeigen wir, wie sich dank Verfahren künstlicher Intelligenz die Mobilität in urbanen Räumen verbessern lässt, wie radikal Daten das Geschäft mit der Mobilität verändern und welche Flugtaxi demnächst autonom über die Städte fliegen. Wie enorm darüber das Interesse an fundierten Informationen rund um eine emissionsfreie Mobilität ist, zeigen die Zugriffzahlen unserer ersten Ausgabe; mehr als zwei Millionen Mal wurde das E-Paper aufgerufen. Zum Inhalt: ++Chancen der urbanen Mobilität ++17 E-Bikes im Test mit Video ++20 E-Autos unter 40.000 Euro

FÖRDERPROGRAMM

FÖRDERPROGRAMM ELEKTROMOBILI- TÄT GREIFT KAUM Diese Entwicklung ist Bratzels Ansicht nach auch auf die „Kaufzurückhaltung der Kunden in Erwartung des Anfang Juli gestarteten Förderprogramms zurückzuführen“. Aber auch ein Blick auf Zwischenbilanz des Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bis zum 31. Oktober 2016 offenbart: Nur 5782 haben einen Antrag auf Förderung gestellt [3]. „Sollte sich dieser geringe Nachfragetrend fortsetzen, würden trotz Prämie innerhalb eines Jahres lediglich 24.000 Elektroautos in Deutschland neu zugelassen werden“. Allerdings rechnet Bratzel für die nächsten 10 bis 15 Jahren „aufgrund der technologischen Anstrengungen der Hersteller und des zu erwartenden regulatorischen Umfelds mit einer deutlichen Steigerung der Marktdynamik“. Seiner Ansicht nach werden danach die „globalen Neuzulassungen von E-Autos im Jahr 2020 zwischen 2,5 % (konservativ) und 5 % (optimistisch) liegen. Aber in den Folgejahren dynamisch steigen“. Betrachtet man das Szenario optimistisch und vor allem vor dem Hintergrund des Dieselskandals, so dürften im Jahr 2025 rund 25 % beziehungsweise 25 Millionen Elektro-Pkw jährlich neu zugelassenen werden. „Diese könnten danach bis zum Jahr 2030 noch erheblich steigen“. Diese hohe Eigendynamik kommt für viele überraschend. Auch weil die Vorstandsetagen ein Nebeneinander verschiedener Antriebsarten erwartet haben. Mit großer Sorge sehen sie bereits die Folgen, welche die Elektrifizierung des Antriebsstrangs mit sich bringt. DIE ELEKTROMOBILITÄT FORDERT NEUE KOMPETENZEN IN DER PRODUKTION Sie geht nämlich unter anderem mit einer tiefgreifenden Veränderung der Fahrzeugstruktur und der verbauten Komponenten einher. „Dadurch verschiebt sich auch der Kompetenzbedarf für die Produktionstechnik“, weiß Professor Achim Kampker von der RWTH Aachen. Seit Anfang 2014 leitet er dort den neu gegründeten Lehrstuhl Production Engineering of E-Mobility Components (PEM). Seiner Meinung nach ist dies insofern bedenklich, als dass das Automobil und alle damit verbundenen Wertschöpfungs- [3] Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Hrsg.): Elektromobilität (Umweltbonus), Zwischenbilanz zum Antragstand vom 31. Oktober 2016. Online: http:// www.bafa.de/bafa/de/wirtschaftsfoerderung/elektromobilitaet/publikationen/emob_zwischenbilanz.pdf, November 2016 90 REPORT

etriebe von hoher volkswirtschaftlicher Bedeutung seien, zumal der Antrieb inklusive aller Komponenten seit der Erfindung des Ottomotors eine Kernkompetenz der deutschen Automobilhersteller sei. Zum einen fallen annähernd 1400 Teile für den verbrennungsmotorischen Antriebsstrang weg. Zum anderen erhöht sich der Elektrik/Elektronikanteil beim rein batterieelektrisch angetriebenen Automobil auf 75 %. Das zeigen die aktuellen Studienergebnisse der Forschungsinstitute Fraunhofer IAO, IMU und DLR-FK zu den Wirkungen der Elektrifizierung des Antriebsstrangs auf Beschäftigung und Standortumgebung (ELAB). „Die Herstellung elektrifizierter Antriebsstrangkomponenten erfordert Kompetenzen in bislang im Automobilbau nicht eingesetzten Fertigungsverfahren“, lautet deshalb eine Kernaussage. Zwar können die Antriebsstrang-Hersteller ihren Personalbedarf halten oder sogar steigern, sofern sie zusätzlich zu den konventionellen auch Komponenten für den elektrifizierten Antriebsstrang produzieren [4]. Doch die Forscher erwarten innerhalb der Wertschöpfungskette massive Verschiebungen, vor allem bei Zulieferunternehmen. Und sie sehen mit der Elektromobilität einen Wandel in der Arbeitswelt verbunden. DIE ELEKTROMOBILITÄT FORDERT IH- REN TRIBUT VOM ARBEITNEHMER Erste Hinweise, wie gravierend der Wandel sich gestaltet, liefert Volkswagen selbst. So erklärt der Vorsitzende des Markenvorstandes, Dr. Her- Der Absatz von Elektrofahrzeugen (Batterieelektrisch BEV, Plug-In- Hybrid) in Deutschland von Januar bis Juni 2016 (© CAM) [4] Spath, D.; Dispan, J.; Frieske, B.: Elektromobilität und Beschäftigung - Wirkungen der Elektrifizierung des Antriebsstrangs auf Beschäftigung und Standortumgebung. Fraunhofer Verlag, Stuttgart, Januar 2014 91

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