012 CROWDFUNDING & STEUERN Wenn deine Crowdfunding-Kampagne erfolgreich ist, ist das Geld schon bald auf deinem Konto, sodass du deine Idee endlich umsetzen kannst. Vorher haben wir hier aber noch ein paar Infos für dich, die sehr wichtig für dich sind: Es geht um Steuern. Ja, klingt erst einmal langweilig, dennoch musst du dich damit beschäftigen, damit du diesen Kostenfaktor vorab in deinem Fundingziel einplanen kannst. TEXT: JASMIN SCHREIBER
Vorab-Tipp: Wir empfehlen dir immer, einen Steuerberater um Rat zu fragen, da die Höhe der Steuern von verschiedenen Faktoren abhängt – von deiner Organisationsform zum Beispiel, oder deinem Land, deinem Steuerstatus, den angebotenen Gegenleistungen… GESETZE Gibt es Steuergesetze für Crowdfunding- Kampagnen? Für Crowdfunding mit Gegenleistungen gibt es bislang keine spezifischen Gesetze. Crowdfunding-Kampagnen werden in der Regel als Online-Shop mit langen Lieferzeiten eingestuft, bei dem zwischen dir und deinen Unterstützern – je nach Art der Gegenleistung – in der Regel Kaufverträge entstehen. Wenn jemand dein Projekt ohne eine Gegenleistung unterstützt, kann dies als Schenkung bzw. Zuschuss oder – bei gemeinnützigen Organisationen – als Spende bewertet werden. Du siehst: Es wird schnell unübersichtlich. Eine Beratung im Vorfeld der Kampagne kann deinem Projekt oft mehr bringen, als sie Kosten verursacht und hilft dir, den Überblick zu behalten. Crowdfunding mit Gegenleistungen, freiem Betrag oder Spende Wie schon oben erwähnt: Beim Crowdfunding auf Startnext kann die Community dein Projekt entweder mit einer von dir festgelegten Gegenleistung (=Dankeschön) unterstützen, einen freien Betrag wählen oder eine Spende geben (nur bei gemeinnützigen Organisationen). Abhängig davon, wie jemand dein Projekt unterstützt, unterscheidet sich auch die Versteuerung. Im ersten Schritt gilt es also herauszufinden, ob du im Hinblick auf deine Kampagne steuerpflichtig bist und welche Steuern für dich, bzw. dein Unternehmen, in deinem Land gelten. Als Crowdfunding-Plattform dürfen wir dazu nicht beraten, aber wir haben die Erfahrungswerte zur steuerlichen Betrachtung für die drei Varianten für Projektstarter aus Deutschland zusammengefasst. UNTERSTÜTZUNG MIT EINER GEGENLEISTUNG Die Umsatzsteuer Welcher Steuersatz gilt wann? Wenn du im Laden ein T-Shirt für 15 Euro kaufst, hast du 19% Umsatzsteuer an den Ladenbesitzer gezahlt – diese ist im auf dem Schildchen ausgezeichneten Kaufpreis schon enthalten. Das bedeutet, dass der Ladenbesitzer von diesen 15 Euro dann 2,39 Euro Umsatzsteuer an den Staat abführt und selbst 12,61 Euro Erlös behält. Nun gilt jedoch nicht für jedes Produkt auch immer derselbe Umsatzsteuersatz. Es gibt Produkte und Leistungen, für die eine reduzierte Umsatzsteuer von nur 7% gilt. Beispiele dafür sind Nahrungsmittel, Druckerzeugnisse, kulturelle Dienstleistungen und Kunst. Nicht immer ist direkt ersichtlich, wann welcher Steuersatz gilt. Wenn eine Band zum Beispiel ihre CD verkauft, muss sie diese in Deutschland mit 19% besteuern. Bei den Konzerttickets für ihre Tour zum neuen Album werden hingegen nur 7% fällig. Übrigens hängt der Steuersatz auch ein bisschen von deinen Unterstützern ab: Wenn sie nämlich Unternehmer aus dem EU-Ausland sind, kann es sein, dass du die Umsatzsteuer mit 0% berechnen kannst. Das alles ist natürlich erst einmal viel Input und klingt kompliziert, ist jedoch wichtig für dich und deine Kampagne, da das Prinzip bei deinen Dankeschöns ebenfalls greift. Wenn du aber einmal rausgefunden hast, welche Steuersätze für dich gelten, kriegst du das alles Hinweis: Dieser Artikel berücksichtigt aktuell nur die Situation in Deutschland. In anderen Ländern, zum Beispiel in der Schweiz oder in Österreich, gelten andere Steuersätze und z.T. auch andere Gesetze, manches lässt sich jedoch auch dort anwenden.
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