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VeloTOTAL - Serviceheft 2020

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++ Mobilitätsverhalten in Deutschland ++ Steigende Umsätze ++ Crowdfunding und Steuern ++ Insolvent und dann? ++ Diebstahlschutz für teure Räder ++

022 Wie viele

022 Wie viele Diensträder allerdings derzeit unterwegs sind, lässt sich schwer abschätzen. Eine belastbare Statistik gibt es nicht. Der Bundesverband der mittelständischen Wirtschaft hält es aber für möglich, dass bereits mehr als 200.000 Fahrräder von KMUs geleast werden. Genauere Angaben gibt es hingegen von der Bundesregierung über die Anzahl der Dienstfahrräder der Bundesministerien und deren nachgeordneten Behörden. Dank einer kleinen Anfrage der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen lassen sich die Ergebnisse zur „Nachhaltigen betrieblichen Mobilität und Dienstfahrräder“, die der Redaktion vorliegt, einsehen [1]. Noch überzeugen die Zahlen nicht. Dabei ist das Modell Leasing derzeit so einfach wie nie zuvor. Der Digitalisierung sei Dank. Das nutzt unter anderem auch die in Uslar und Vellmar ansässige Bikeleasing-Service GmbH. Mit ihrer Bikeleasing App lassen sich Fahrräder und Leasingverträge einfach verwalten – inklusive der Möglichkeit, die Steuervorteile zu berechnen. Schäden am Fahrrad, Verlust oder Verschleiß können ebenso über die App gemeldet werden wie die Händlersuche. Darüber hinaus werden dem Rad-Nutzer auch gleich drei Radversicherungen angeboten. „Einmal den Vollkasko-Schutz „Premium“, dann die Verschleißversicherung „Premium Plus“ und die Inspektionsversicherung „Inspektion Plus“, wie das Unternehmen mitteilt. Die Strategie ist erfolgreich. Bild:ENRA EIN LEASINGRAD MUSS VERSICHERT WERDEN Von der Digitalisierung im Versicherungsbereich profitiert auch der Fahrradfachhandel vor Ort, erklärt uns Sören Hirsch von Enra, der E-Bike Versicherung. Damit steigt auch die Akzeptanz der Fahrradversicherungen beim Fachhandel. Denn die Versicherung ist Pflicht beim Leasing. INTERVIEW HERR HIRSCH, DAS LEASING/SHARING-GESCHÄFT BOOMT. DOCH WIE VERÄNDERT DIESER TREND DEN MARKT FÜR FAHRRADVERSICHERUNGEN? Leasing ist ein sehr starker Wachstumsmotor für die gesamte Fahrradbranche. Davon können nicht nur wir als Versicherer profitieren, sondern insbesondere auch der Fachhandel. Noch vor wenigen Jahren mussten wir für die Akzeptanz der Fahrradversicherungen beim Fachhandel kämpfen. Beim Leasing ist der Nutzer verpflichtet das Rad zu versichern. Dadurch muss jeder Händler der davon profitieren will sich zwangsläufig mit dem Thema Versicherungen auseinandersetzen. Ist die anfängliche Hürde überwunden sieht er auch schnell die Vorteile, die ein Versicherungsverkauf mit sich bringt. UND DAVON KANN AUCH DER FAHRRADHANDEL VOR ORT PROFITIEREN? Sicher. Er kann seinen Kundenstamm durch das Leasing vergrößern. Hinzu kommt, dass der Händler insbesondere E-Bikes sowie hochwertige Fahrräder verkauft, und das gleich inklusive Versicherung. Die mit dem Leasingvertrag abgeschlossenen Serviceleistungen sorgen, neben den normalen im Laufe der Zeit vorkommenden Reparaturen dafür, dass der Kunde öfter zu ihm ins Geschäft kommt. Der Fachhändler profitiert damit doppelt: er hat eine höhere Werkstattauslastung und eine stärkere Kundenbindung. DAS LEASINGMODELL PROFITIERT DERZEIT ENORM VON DER DIGITALISIERUNG. GILT DIES AUCH FÜR DIE VERSI- CHERER, WENN ETWA EIN SCHADEN PER SMARTPHONE GEMELDET WIRD? Digitalisierung im Leasing ist sehr wichtig. Der Fachhandel möchte sich nicht mit Papierkram auseinandersetzen, wenn es ums Leasing geht. Da die Abläufe / Formulare bei jedem Leasingvermittler unterschiedlich sind, steht der Fachhandel vor Herausforderungen. Wir denken jedoch, dass die meisten Anbieter diese Problematik erkannt haben und sich auf einem guten Weg befinden. Digitalisierung im Versicherungsbereich ist auch für uns ein großes Thema. Die Beantragung von Versicherungsanträgen sollte möglichst einfach und schnell sein. Bei der Schadenmeldung ist und bleibt der Fachhandel die Schnittstelle zwischen uns und dem Kunden. Hier möchten wir die Digitalisierung für den Fachhandel vorantreiben. Eine digitale Bereitstellung aller benötigten Daten bringt uns und dem Fachhandel eine Win-Win Situation. HERR HIRSCH, HERZLICHEN DANK FÜR DAS GESPRÄCH

UMSÄTZE MIT VERSICHERUNGSPOLICEN Der erst vor etwa vier Jahren gegründete Dienstrad-Anbieter für Arbeitgeber und Selbstständige beschäftigt mittlerweile 45 MitarbeiterInnen. Ebenso gut entwickelt sich die Kooperation mit den Fahrradhändlern in Deutschland. Bereits über 4000 von ihnen nutzen die Möglichkeit, im Leasinggeschäft dabei zu sein. Wer sich über die Homepage des Anbieters anmeldet, wird dort in der Datenbank geführt. Mit dem Vorteil, dass Kunden über eine Suchmaske schnell den nächsten, lokalen Anbieter findet. Die Wirkung solcher Angebote sollte kein Fahrradhändler unterschätzen. Das gilt auch mit dem Geschäft mit den Fahrradversicherungen. Eine Pflicht im Übrigen für Leasingräder, wie uns Sören Hirsch von Enra erklärt. Neben Wertgarantie und Ergo eine der großen Garantie-Dienstleister am Markt. Die Angst vor bürokratischem Aufwand ist dabei unbegründet. „Ist die anfängliche Hürde überwunden, sieht auch der Händler vor Ort schnell die Vorteile, die ein Versicherungsverkauf mit sich bringt“, so Hirsch. Eine kleine Umfrage, durchgeführt von Velototal, bestätigt die Aussage: Die Akzeptanz der Fahrradversicherungen steigt beim Fachhandel. Für den gesamten Fahrradhandel scheint sich das Leasing sozusagen zur Killerapplikation zu entwickeln, von der wirklich alle Akteure am Markt profitieren. Was aber geschieht am Ende eines Leasingvertrags? DAS GESCHÄFTSMODELL HINTER DEM LEASINGGESCHÄFT Die Chance, alle 36 Monate eines der neusten Räder zu fahren, ist nur ein Anreiz, einen Leasingvertrag zu unterschreiben. Die Aussicht, das hochwertige, mitunter mehrere tausend Euro teure Pedelec am Ende der Laufzeit günstig zu erwerben, ist für viele ein weiteres Argument. Zum Restwert von durchschnittlich unter 20 % des Listenpreises kann der Leasingnehmer das Fahrrad in der Regel übernehmen. Bis vor genau zwei Jahren betrug der Wert sogar nur 10 %. Seit Mai 2017 allerdings taxieren die Finanzbehörden dem steuerlich anzusetzenden Restwert auf 40 % des Listenpreises. Das hat zur Folge, dass ein Leasingnehmer die Differenz als geldwerten Vorteil versteuern muss. Trotz dieser Hürde profitieren die Hersteller hochwertiger E-Bikes vom Restwertverkauf. Unter ihnen Marken wie Bulls, Pegasus oder Hercules, die etwa die Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft (ZEG) über die eigene Leasing-Plattform „Eurorad Bike-Leasing“ anbietet. Oder die Marken der Derby-Cycle-Gruppe, wie Focus, Kalkhoff, Raleigh, Univega, die „Lease a Bike“ im Programm hat. Die Liste lässt sich über nahezu alle Marken fortführen. Ebenso wie die Markenvielfalt zunimmt, etablieren sich immer neue Leasingangebote am Markt. Da gehört Ronald Bankowsky schon zu den alten Hasen. Der Rennradprofi ist Gründer und Geschäftsführer des Fahrrad-Leasing-Anbieters mein- Dienstrad.de. Seit sechs Jahren am Start, zählt sein Netzwerk bereits 4500 Fachhändler. Bis also die Dienstradförderung zum 31.12.2021 ausläuft, dürften noch weitere Leasinganbieter hinzukommen. Bis zu diesem Zeitpunkt könnten dann auch alle MitarbeiterInnen des Verkehrsministeriums mit dem Dienstrad zur Arbeit fahren.

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