Beim Mountainbiken sind kleine Gänge wichtig, um auch extreme Anstiege meistern zu können und in unwegsamen Passagen gut durchzukommen. Deswegen nutzen MTBs spezielle Übersetzungen. 050 Technik auf eine präzise Zugspannung über die Kabel angewiesen sind. Bei Einfach-Schaltungen mit nur einem Kettenblatt vorne wird kein Umwerfer benötigt. Die Schalthebel Die Schalthebel befinden sich direkt am Lenker und sind das Kontrollelement, um den Schaltvorgang über das Schaltwerk und den Umwerfer einzuleiten. Dies geschieht entweder über ein mechanisches Kabel oder einen elektrischen Impuls. Der am weitesten verbreitete Schalthebel-Typ ist der Trigger, bei dem man entweder mit dem Daumen oder mit dem Zeigefinger den Schaltvorgang einleitet. Weniger populär ist aktuell das Grip Shift System, bei dem die Rotation des Griffs das Schalten übernimmt. Shimano und SRAM haben beide eigene Systeme zum Schalten, auf die später noch eingegangen wird. Die Bremsen Ebenfalls Bestandteil einer Mountainbike-Gruppe ist die Bremse. Auch wenn sie in den letzten Jahren immer mehr in eine eigene Kategorie gedrängt wurde, gibt es zu jeder Schaltgruppe die passende Bremse, selbst wenn der Trend hier zu einer Kombination verschiedener Komponenten geht. Die klassische Felgenbremse wird mehr und mehr von der Scheibenbremse verdrängt, welche mittlerweile an fast jedem Mountainbike in der Preisklasse über etwa 400 Euro zum Standard geworden ist. MTB-Scheibenbremsen lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: hydraulisch und mechanisch. Mechanische Scheibenbremsen sind die gängige Wahl für Mountainbikes im unteren Preisbereich und funktionieren wie die Schaltung über Zugspannung. Das System ist im Vergleich zum hydraulischen System nicht abgeschlossen und damit eher anfällig für Schmutz, Rost und weitere Verschleißfaktoren. Hydraulische Scheibenbremsen findet man an höherpreisigen MTBs. Die Technologie stammt aus der Autobranche. Über ein abgedichtetes Flüssigkeitssystem wird hier die Kraft vom Bremshebel zu den Bremsklötzen übertragen, absolut wartungsarm und einfach zu bedienen. Gänge und Übersetzungen Wie es auch bei Motoren im Auto der Fall ist, ermöglichen die Gänge beim Fahrrad eine konstant hohe Kraftübertragung über eine große Übersetzungsbandbreite, um hohe Geschwindigkeiten bei jeder Steigung zu ermöglichen. Bei kleinen (leichteren) Gängen dreht sich das Hinterrad im Vergleich zur Kurbel weniger, während bei den großen Gängen das Hinterrad bei einer kompletten Umdrehung einen weiteren Weg zurücklegt als die Tretkurbel. Beim Mountainbiken sind kleine Gänge wichtig, um auch extreme Anstiege meistern zu können und in unwegsamen Passagen gut durchzukommen. Deswegen nutzen MTBs spezielle Übersetzungen, die sich besonders für solches Terrain eignen und eben nicht solch hohe Geschwindigkeiten ermöglichen wie beispielsweise eine Rennrad-Gruppe. Hervorzuheben ist dabei, dass die Ganganzahl nicht mit der Übersetzungsbandbreite gleichzusetzen ist. Letztere bezeichnet die Spanne zwischen dem schwersten und leichtesten Gang, welche bei einem MTB mit 11 Gängen durchaus die gleiche sein kann wie bei einem mit 30 Gängen. Die Ganganzahl ist dagegen einfach die rechnerische Anzahl an verfügbaren Gängen, die sich aus der Multiplikation der Kettenblätter vorne und der Ritzelanzahl hinten ergibt. Die Übersetzungsbandbreite ist logischerweise die wichtigere Größe, weswegen viele Hersteller immer mehr auf weniger Gänge und eine zum Teil noch höhere Übersetzungsbandbreite setzen. Die Vorteile von Einfach- und Zweifach-Antrieben im Vergleich zu den drei Kettenblättern sind eine einfachere Handhabung, höhere Zuverlässigkeit und geringerer Wartungs- und Instandhaltungsaufwand. Außerdem gibt es bei mehreren Kettenblättern immer redundante Gänge, wie z.B. bei einem 27-Gang-Antrieb (3x9), der im Endeffekt nur 18 wirkliche Gänge hat. Die Anzahl der Zähne der Kettenblätter und Ritzel legt die genaue Übersetzung fest. Je weniger Zähne das Kettenblatt hat, desto niedriger ist der Gang. Im Heck ist es umgekehrt, der kleinste Gang hat hier die meisten Zähne und das größte Ritzel. Für den größten Gang gilt dann also: das größte Kettenblatt vorne, das kleinste Ritzel hinten.
Shimano vs. SRAM MTB-Schaltungen im Detail Im MTB-Bereich gibt es bei der Schaltung eigentlich häufig nur die Wahl zwischen Shimano und SRAM. Wir geben hier einen Überblick über die Technologien der beiden Konkurrenten und die Hierarchien der einzelnen MTB-Schaltgruppen. Shimano Shimano ist aktuell der Marktführer in allen Fahrradsegmenten und hat das größte Portfolio an Schaltsystemen für den MTB-Bereich. Die meisten Gruppen wurden so entwickelt, dass sie sich auch kombinieren lassen, solange sie die gleiche Anzahl an Gängen besitzen. Die Schalthebel der japanischen Firma nutzen die Rapid Fire Technologie, welche über Daumen und Zeigefinger gesteuert werden. Die Technologie ermöglicht bei den hochpreisigen Ausführungen auch das Schalten mehrerer Gänge mit nur einem Druck. Alle Schaltgruppen in der Übersicht: Tourney Die günstigste Gruppe im Shimano-Sortiment wird eigentlich weniger an Mountainbikes und eher an Freizeit-Rädern, Crossbikes und ATBs eingesetzt. Als Materialien kommen minderwertiger Stahl und Plastik- Komponenten zum Einsatz. Grip Shift und 3x7 Gänge sind hier oft der Standard. Altus Die Einsteiger-Gruppe von Shimano wird gelegentlich noch bei Budget-Mountainbikes eingesetzt, ist aber eigentlich wie die Tourney nicht wirklich für den Offroad-Einsatz geeignet. Man darf hier allerdings schon mit den Rapid Fire Shiftern und 3x7 bzw. 3x8 Gängen rechnen. Acera Ebenfalls noch eine Einsteiger-Gruppe, aber schon mit 3x8 und 3x9 Gängen und vermehrtem Einsatz von leichtem Aluminium. Alivio Die Top-Gruppe in Shimanos Freizeit-Rad-Bereich ist die Alivio, die schon so einige Technologien und Features der speziellen MTB-Gruppen übernimmt. Einsteiger-MTBs und günstig ausgestattete Mountainbikes für Hobbyfahrer nutzen die geländetaugliche Alivio mit 3x9 Gängen. Die Komponenten bestehen aus noch höherwertigeren Materialien, auf ein Clutch-System muss man allerdings verzichten. Deore Die Shimano Deore ist in dieser Liste die erste wirklich hunderprozentige MTB-Schaltgruppe und richtet sich an Neulinge genauso wie Fortgeschrittene. Die vielleicht beliebteste Schaltung übernimmt zahlreiche Features sowie das Design der höherklassigen Gruppen SLX und XT und kommt standardmäßig mit 10 Ritzeln hinten und wahlweise zwei oder drei Kettenblättern. Außerdem mit dabei: Schaltwerk mit Clutch- Technologie. Überblick über die Schaltgruppen- Hierarchien der beiden Mountainbike Schaltungskonkurrenten Shimano und SRAM. 051
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