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BIKE&CO - Das Magazin für Spaß und Freude am Radfahren - Ausgabe 02/2017

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Das ist

Das ist das Problem, wenn man in einem Alpenland unterwegs ist: Hügel, wenn sie auch noch so steil und kräfte raubend sind, gelten hier einfach nicht als Pass und schon gar nicht als Berg. den Höhenmetern erreichen wir die Anhöhe in der Ortschaft Raggal und stellen fest, dass diese Tour eigentlich 4-Pässe-Fahrt heißen müsste. Das ist das Problem, wenn man in einem Alpenland unterwegs ist – Hügel, wenn sie auch noch so steil und kräfteraubend sind, gelten hier einfach nicht als Pass und schon gar nicht als Berg. Ein Blick auf den Fahrrad- Computer verrät uns, dass jetzt immer noch 750 Höhenmeter vor uns liegen. Glücklicherweise leisten die Beine eine hervorragende Arbeit, wir finden abermals einen guten Rhythmus und bewältigen die Kehren hinauf zum Faschinajoch ohne Probleme. Nun haben wir also auch die letzte Bergwertung des Tages erfolgreich absolviert. Was jetzt noch folgt, ist pures Abfahrts-Vergnügen. Vorbei an den Liftanlagen des Skigebietes Damüls genießen wir den finalen Downhill nach Au bei überaus zügigem Tempo und beenden die 3-Pässe-Fahrt über drei Berge und einen Hügel am Alpen Hotel Post. Die Form stimmt also, und wir haben noch eine weitere Nacht gebucht. Eine kleine Steigerung wäre morgen noch drin. Wieder beraten wir uns mit Gastgeber Christian Reich, der – wie könnte es anders sein – prompt den nächsten Vorschlag parat hat. Die „Tannheimer Tal“-Runde ist bei gleicher Höhenmeter-Anzahl deutlich länger als die heutige Tour, was bedeutet, dass mehr Flachpassagen zu erwarten sind. Außerdem führt sie in eine ganz neue Richtung und erst ganz am Ende treffen wir am Hochtannbergpass auf bekanntes Terrain. Herausforderung angenommen! Um auch morgen wieder bestens vorbereitet an den Start zu gehen, drehen wir gleich noch eine zweite Runde am Salatbuffet und lassen uns anschließend das delikate 5-Gang Abendmenü schmecken, welches in Kombination mit einem Glas Rotwein eine ganz besondere Gaumenfreude darstellt. Pünktlich um 8.30 Uhr rollen wir vom Alpen Hotel Post aus gemütlich hinab nach Mellau und weiter über Andelsbuch bis nach Egg. Mit dem 1.406 Meter hohen Riedbergpass steht nun der erste und gleichzeitig auch längste Anstieg des Tages auf dem Programm. Wir fühlen uns gut, die Beine sind locker, die gestrige Tour hat scheinbar keinerlei Nachwirkungen hinterlassen. Von Hittisau führt ein wunderbares Hochtal über die Grenze nach Deutschland und 064 Reise

»Wir halten kurz inne, blicken über die traumhafte Region und freuen uns auf eine rasante Abfahrt zum Ausgangspunkt in Au.« weiter zur Passhöhe. Überraschend steil präsentiert sich die Abfahrt auf Allgäuer Seite. Auch wenn zum Glück keine engen Kehren zu durchfahren sind, bin ich froh, in diesem Jahr auf eine Bremsscheibe umgestiegen zu sein. Meine Frau hat mit dem deutlich geringeren Körpergewicht und ihrer ausgezeichneten Fahrtechnik sowieso kein Problem mit diesem Streckenabschnitt. Im Tal angekommen, geht es vorbei an der Burg Sonthofen ins Zentrum des gleichnamigen Ortes und anschließend wieder hinauf zum Oberjoch und wieder zurück nach Österreich, genauer gesagt ins Bundesland Tirol. Das Tannheimer Tal ist erreicht, am Haldensee zeigt der Tacho bereits 100 Kilometer an. Der Magen knurrt, und mittlerweile lässt auch die Beinmuskulatur erste Ermüdungserscheinungen erkennen. Wir absolvieren noch die kurze Abfahrt ins Lechtal und legen in Weißenbach eine ausgedehnte Mittagspause ein. Wie schon gestern, so herrschen auch heute wieder frühsommerliche Temperaturen – es hat einfach Qualität, wenn man im kurzen Rennrad-Dress im Gastgarten sitzen kann. Die nun folgenden 55 Kilometer geht es stets bergauf, zunächst noch gemächlich, dem Lech folgend, bis Steeg und danach immer steiler bis zum Dach der Tour am Hochtannbergpass. Auf meinem Radcomputer sehe ich, dass ich immer noch ein gutes Tempo fahre, aber locker fühlt sich das keineswegs mehr an. Die Beine schmerzen, der Schweiß läuft mir über das Gesicht, allein die Berge und meine Frau sind es zum wiederholten Male, die mich motivieren und antreiben. Das Schöne an den Alpenpässen ist, dass man auf den letzten Kilometern, für gewöhnlich keine Anzeige mehr braucht. Die Straßen sind vollgeschrieben mit den Namen der Rennfahrer, die entweder kürzlich diese Bergwertung unter sich aus- gemacht haben oder dies in Bälde tun werden. Dazu findet man auch Angaben zu den noch verbleibenden Metern zum „Gipfel“. Noch 500 m, noch 200 m, noch 100 m – geschafft! Wir halten kurz inne, blicken über die traumhafte Region im Grenzland zwischen Tirol und Vorarlberg und freuen uns auf eine rasante Abfahrt zurück zum Ausgangspunkt in Au. Für den nächsten Aufenthalt im Bregenzerwald werden wir definitiv mehr Zeit einplanen. Die vielen Möglichkeiten, die diese Rennrad-Region in Vorarlberg zu bieten hat, reichen von entspannten Touren an den Bodensee und grenzüberschreitenden Runden nach Deutschland, Liechtenstein und in die Schweiz, bis hin zu wahren Königsetappen über traumhafte Alpenpässe mit mehreren tausend Höhenmetern. Mit Sicherheit lassen sich damit gleich mehrere Urlaubswochen füllen. Bregenzerwald www.bregenzerwald.at Alpen Hotel Post www.alpenhotel-post.com Roadbike Holidays www.roadbike-holidays.com Text: Martin Budweiser Bilder: Ludwig Berchtold_Bregenzerwald Tourismus Das Schöne an den Alpenpässen ist, dass man auf den letzten Kilometern für gewöhnlich keine Anzeige mehr braucht. Die Straßen sind vollgeschrieben mit den Namen der Rennfahrer... 065

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