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FREILAUF - Magazin für Fahrradkultur - Ausgabe 2018

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Für uns geht mit Freilauf ein langgehegter Wunsch in Erfüllung, ein Fahrrad-Magazin, das zeigt, das Fahrrad mehr ist als nur ein Fortbewegungsmittel. Es verbindet Menschen, es ist Sportgerät und Verkehrsmittel, es gibt uns die Freiheit lange Distanzen zu überwinden ohne Schaden zu verursachen - und wie sagte schon John F. Kennedy: „Nichts ist vergleichbar mit der einfachen Freude, Rad zu fahren.“ Printausgabe zu bestellen unter: https://www.freilauf-magazin.de

Ein heftiger

Ein heftiger Regenschauer bremst die Jagd auf den 24-Stunden-Weltrekord aus. © Opel Weg vorherbestimmen. „Ungeplant, geboren bei Sturmflut am Rande von Hamburg an einem dieser Ökowochenenden im Dezember 1973 mit autofreiem Sonntag“, fasst sie für uns in einem Satz ihren Werdegang bis zur Einschulung zusammen. Später verlief ihr Leben selbstbestimmter. Aufgewachsen in Hamburg, machte sie dort 1993 ihr Abitur und schlug anschließend beruflich eine musikalische Karriere ein, die zugleich mit mehreren Ortswechseln einherging. Zum Musikstudium zog Nici Walde zunächst nach Berlin und anschließend nach München. Seit 1999 ist sie als Profi-Fagottistin unterwegs, war unter anderem an der Staatsoper, am Theater Augsburg, beim Münchener Kammerorchester und der Philharmonie der Nationen engagiert. Dazu ging es mit Konstantin Wecker und der Mozartband auf Tour, bis sie schließlich ihre eigene Rockband gründete. Und seit 2004 ist sie unverzichtbares Mitglied beim Polizeiorchester Bayern. Der Ausdauersport aber ließ sie nicht los. Schon in der Jugend entdeckte sie ihre Begeisterung für die Langstrecke, Fünf- Kilometer-Läufe, Zehn-Kilometer-Läufe – hier holte sie die Teammedaille im Zehn Kilometer-Straßenlauf bei den Deutschen Meisterschaften – und Triathlon-Erfahrungen in der Regionalliga waren der nur 1,51 Meter großen Sportlerin nicht genug. Dann kam ihr das Schicksal dazwischen. SUCHE FRAU FÜR 24 STUNDEN Zu einer Zeit, als die gebürtige Hamburgerin bereits zahlreiche Leistungen für sich verbuchen konnte, wollte sie mehr. Nur dafür fehlte ihr ein passendes Rad. Und dem bayerischen Velomobil-Entwickler Fenn fehlte für seine Konstruktion eine geeignete Athletin, in dem von 118

ihm selbst konstruierten und in Handlaminat gefertigten Velomobil einen Weltrekord fahren könne. Das Ganze im Übrigen unter dem Post: „Suche Frau für 24 Stunden“. Nicola Walde meldete sich. Kurz darauf ging es gemeinsam auf den Lausitzring. Zwölf Stunden trat Walde mit durchschnittlich knapp 49 km/h in die Pedale. Gut 585 Kilometer später stieg sie mit dem Weltrekord aus. So ist sie bereits seit 2015 im Besitz des so genannten 12Stunden-HPV-Weltrekordes chen Erfolgs- wurde zugleich auch eine Lovestory. ERST BREMST DER REGEN, DANN HEU IM RADKASTEN Die Tage um den 28. Juli 2018 waren sehr heiß. Die kreisrunde, ohne jeglichen Makel angelegte Fahrbahn im Opel Test Center in Rodgau-Dudenhofen bot also beste Voraussetzungen. Motiviert beginnt Nicola Walde die Fahrt mit rekordverdächtigen 53 km/h, nimmt dann Oben Links: Neben der Fahrerin war noch Platz für die Verpflegegung. (c) Kay Tkatzik Oben Rechts: Der Lenker ist spartanisch und gewichtsoptimiert. (c) Kay Tkatzik Unten Links: Die Klingel ist natürlich nur zur Erprobung angebracht. (c) Daniel Fenn Unten rechts: Die Wandstärke des Modell M beträgt nur 0,8 mm. (c) Daniel Fenn (Human Powered Vehicles e.V.) für Damen. In den vergangenen Jahren knackte sie weiter fleißig Bestmarken: 2016 stellte sie eine Weltbestleistung über 24 Stunden sowie über 1.000 Kilometer auf und wurde 2017 zum dritten Mal Weltmeisterin im vollverkleideten Liegerad. Seitdem immer an ihrer Seite: Daniel Fenn. Denn aus der sportliin der 13. Runde weiter Tempo auf und schafft es bis 18. Runde auf 55 km/h. Während die Beobachter unter der Hitze litten, zog sie wie ein Uhrwerk ihre Runden mit nahezu konstanter Geschwindigkeit. Nach knapp vier Stunden hatte sie bereits 230 Kilometer zurückgelegt. Zwei Stunden später waren es 320 Kilometer. Die

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