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FREILAUF - Magazin für Fahrradkultur - Ausgabe 2018

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Für uns geht mit Freilauf ein langgehegter Wunsch in Erfüllung, ein Fahrrad-Magazin, das zeigt, das Fahrrad mehr ist als nur ein Fortbewegungsmittel. Es verbindet Menschen, es ist Sportgerät und Verkehrsmittel, es gibt uns die Freiheit lange Distanzen zu überwinden ohne Schaden zu verursachen - und wie sagte schon John F. Kennedy: „Nichts ist vergleichbar mit der einfachen Freude, Rad zu fahren.“ Printausgabe zu bestellen unter: https://www.freilauf-magazin.de

Jahr: 1964 Team: Mercier

Jahr: 1964 Team: Mercier - BP - Hutchinson Fahrer: Raymond Poulidor Raymond Poulidor und Mercier gehörten seinerzeit zusammen wie die Beatles und die Spitzenplätze der Verkaufscharts. Während seiner gesamten Profikarriere blieb Poulidor diesem einen Sponsor treu. 1964 war er Kapitän der französischen Mannschaft, die ihren Siegeshunger unter dem Namen Mercier-BP-Hutchinson stillen wollte. Hauptsponsor Cycles Mercier war ein Radhersteller aus Saint-Étienne, der sich seit den 1930er Jahren im Profibereich engagierte. Seit 1954 gab es diese Sponsorenkonstellation mit Reifenhersteller Hutchinson und der British Petroleum Company, die bis 1969 andauern sollte. Mercier selbst blieb bis 1983 dem Profiradsport verbunden. Poulidors Teamchef war der ehemalige Tour-Sieger Antonin Magne, der früher selbst für dieselbe Fahrradmarke in die Pedale getreten hatte. Violett lackierte Rahmen waren das Markzeichen der Renn-, Sport- und Alltagsräder von Mercier (die sich ungeachtet der gewagten Farbwahl ungemeiner Beliebtheit auf dem Heimatmarkt erfreuten); die Kombination lilagelb wurde folgerichtig auch das Erkennungszeichen des Teams Mercier (dessen Fahrer aufgrund der gewagten Farbwahl zumindest immer einfach im Peloton auszumachen waren). In diesem schrillen Trikot gelangen dem »Ewigen Zweiten« Poulidor zwar keine Tour-de-France- Siege, dafür aber eine Vielzahl beachtlicher Erfolge, die gerne mal unter den Tisch fallen (was ihn bei seiner Selbstvermarktung als Pechvogel auch nicht weiter störte). 1964 beispielsweise siegte er bei der Vuelta, zudem gewann er die Jahreswertung „Super Prestige Pernod“, den Vorläufer des Weltcups. Im kollektiven Gedächtnis ist indes eher das berühmte Ellbogenduell am Puy de Dôme bei der Tour de France 1964 haften geblieben. Die Rundfahrt beendete er auf dem zweiten Platz. „Während an Lance Armstrong die Dopingvorwürfe hängen wie der frühe Lucky Luke an der Zigarette, klebt der Donald Duck am Raymond Poulidor und macht den (…) Franzosen mit dem ›Poulidorsyndrom‹ unsterblich“, schrieb die österreichische Zeitung Standard rückblickend auf Poulidors Karriere. Jahr: 1971 Team: Bic Fahrer: Luis Ocaña Seit 1967 war das Männchen mit dem Tintenkleckskopf ein fester Begleiter im Peloton. Der kleine aufrechte, aber gesichtslose Kerl war das Symbol des französischen Unternehmens Bic, das zunächst vor allem für seine Füllfederhalter und Druckbleistifte bekannt war. Später wurde das Produktportfolio um Schreibwaren und Feuerzeuge erweitert. Bis 1974 leistete sich Bic ein Profiteam, dessen Erkennungszeichen das orange-weiße Trikot mit dem Werbeschriftzug und Logo war. So alltäglich die Bic- Produkte waren, so außergewöhnlich waren die Fahrer des Teams. Jacques Anquetil, Rolf Wolfshohl oder Luis Ocaña zählten zu dem illustren Kreis. 1971 fuhren Charly Grosskost, Jean-Marie Leblanc oder Johnny Schleck an der Seite von Ocaña, der mit seinem Sturz im Gelben Trikot zum großen Unglücksraben der Tour de France avancierte. Kleiner Trost: Seine Teamkollegen konnten die Mannschaftswertung für sich entscheiden. Und dem in Frankreich aufgewachsenen Spanier, der von 1970 bis 1974 für Bic fuhr, glückte schließlich zwei Jahre später dann der Triumph in Frankreich. Sein sportlicher Leiter 1971 war der legendäre Maurice De Muer, nicht umsonst als „kleiner Napoleon“ verschrien. „Es war eine Erfahrung, De Muer beim Start der Rennen zu sehen“, erinnerte sich der spätere Tourde-France-Direktor Jean-Marie Leblanc. „Sein Team hatte er wie ein Armeegeneral um eine Michelin-Karte geschart, auf der er die Etappenroute, die Windrichtung und die Stellen eingezeichnet hatte, an denen seine Fahrer attackieren sollten.“ De Muer wechselte später zum Peugeot-Team, mit dem er ebenfalls große Erfolge feierte. 33

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