Disziplin, Ordnung, Effizienz Wie relativ üppig ihn Mutter Natur auch mit guten Voraussetzungen gesegnet haben mochte: der Spagat zwischen Leistungssport und Lernen stellte hohe Anforderungen. Aus dem Sport brachte er dafür die Disziplin mit und wandte sie aufs Studium an: „Wer Disziplin hat, arbeitet geradlinig, lässt sich nicht immer ablenken. Ich habe so viel Disziplin gelernt, dass ich mir immer Stichworte aufschreibe – dann ist ein Grundgerüst da. Es ist wie die Beine des Menschen: Wenn die funktionieren, springst du den anderen davon.“ Durch solche Ordnung, weiß er, erhöht man die Effizienz, und das macht das Leben leichter. Durch Disziplin, Ordnung, Effizienz wird Wolfgang Renner zum Diplom- Ingenieur und – nach einem Zweitstudium – auch zum Diplom-Kaufmann, und als Crosser ist er auf Augenhöhe mit den Besten der Zunft. Doch dann zeigt er einen Mangel an Respekt ... Der leistungsstarke Rennfahrer gönnt sich einen leistungsstarken Sportwagen. Bei einem schweren Unfall zieht er sich einen Beckenbeinbruch zu. Er versucht das Comeback, aber ihm gelingen nur noch zwei Siege. Sein linkes Bein ist beim Belasten wie lahm, die Schmerzen bremsen ihn ein ums andere Mal aus. 1975 stellt er das Rad in die Ecke: „Die Sportkarriere aufgeben war ein Trauma: Ausgerechnet nach dem Studium, wo Zeit gewesen wäre, auch auf die Straße zu gehen. Aber im Nachhinein muss ich sagen: Alles hat seinen Sinn im Leben. Heute würde mich das nicht erfüllen – sechs, sieben Stunden stupid auf der Straße zu trainieren. Der Weg war gut so.“ Sportlichen Herausforderungen auf dem Rad stellt er sich nach wie vor, aber sie rangieren unter Freizeitbeschäftigung. Ausgestattet mit einem Schatz an Erfahrungen in Sachen Lebensbewältigung, erfolgte der Einstieg in die Geschäftswelt mit der Gründung von Centurion, damals noch als Nowack Radsport-Vertrieb. Der Name Centurion war anfangs nur als Rennradmarke präsent, die neben Edel- Komponenten aus Japan von Sakae, Sugino und Dia-Compe zu seinem Geschäftszweig gehörte. Die Marke Centurion hatte ein Nationalteamkollege eingeschleust, Renner betätigte sich sogleich als Großhändler dafür. „Es war alles neu für mich, es war ein Reifeprozess – ohne Mentor. Da musste ich einfach durch.“ Im gleichen Jahr traten Danny Duncan und Dieter Dreizack auf den Plan. Die beiden Namen verwendete er als Pseudonyme für die neue Radzeitschrift „Tour“, vor allem für seine Arbeiten über die aufblühende BMX-Szene. Renner schrieb nicht nur darüber, er importierte auch Zubehör, war Mitinitiator der ersten BMX-Bahnen in Deutschland, setzte sich als ehrenamtlicher BDR-Fachwart ein, war Sprecher bei Events – er tat alles, um dem jungen Radsport auf die Füße zu helfen. Und so bekam er durch BMX-Messebesuche in den USA auch früh Wind von etwas ganz Neuem: Mountainbikes. 1980 bot er in Pionierarbeit dem unvorbereiteten deutschen Markt das erste Exemplar dieser Gattung, ein Centurion, und 1982 verblüffte er mit einem 18-Gang-MTB für den sportlichen Einsatz. Zahlreiche Innovationen brachten renommierte Preise etwa beim »European Bike Contest« ein: den Urvater des Trekking-Bikes Accordo GT, das 1-4-3-Konzept eines zweirädrigen Verwandlungskünstlers, neue Triathlon-Räder, einen Monocoque-Alu-Rahmen, das antriebsneutrale „No-Pogo“-Fully, den „Eurofighter“ ... Doch auch im Geschäftsleben gab es einen herben Rückschlag, den größten seiner Laufbahn: Mit dem neuartigen Carbon-Einspritzverfahren Thermoshape wollte man Ende der Neunziger die Erfolgswelle toppen. Aber es ging schief: „Drei Jahre hatten wir reingesteckt, und wir standen nicht nur wieder am Anfang, sondern noch dahinter. Und wir hatten keinen Plan B, wir hatten voll auf Risiko gesetzt.“ Die Lehre daraus: „Bei existenzbedrohenden Fragen ist es wichtig, sehr genau zu überlegen. Mach nie einen Fehler zweimal!“
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