nen, wird der Gedanke, den sehr hoch in den Pyränen gelegene Zwergstaat Andorra im Winter mit dem Fahrrad zu durchqueren, sicher einen kalten Schauer über den Rücken treiben. Und genau das tat es auch bei Tiburski. Als er sich in den Anstieg zum 2408 m hoch gelegenen Pass Port d‘Envaliera aufmachte, herrschte ein heftiges Schneegestöber. Im 28 Kilometer langen Anstieg begegneten dem Schwarzwälder immer wieder Autofahrer, doch anstatt sich, wie in Deutschland oft der Fall, vom Radler auf der verschneiten Passstraße genervt zu zeigen, gab es wertschätzende Anfeuerungsrufe für diesen Husarenritt bei klirrender Kälte und Schneetreiben. „Andorra und Spanien war was den Verkehr angeht, sehr angenehm. Die Autofahrer dort sind sehr respektvoll, halten großen Abstand und warten auch mal mit dem Überholen,“ schildert Tiburski seinen Eindruck. Kurz bevor die Passhöhe erreicht war, schien es, als lachte der Himmel für den Gipfelstürmer. Der Schneefall legte sich, die Wolken rissen auf, die Sonne kam heraus und verwandelte den bis eben noch nebelverhangenen Bergpass in ein Winter- 82
wunderland. Trotz einigen Graden unter dem Gefrierpunkt legte Marc Tiburski eine kurze Rast ein, um diesen Moment zu genießen und um Fotos zu machen, bevor es dann in die doch recht unangenehm frische Abfahrt ging. „Ich weiß nicht, ob mir der Pass im Sommer so viel Spaß gemacht hätte. Erst der lange Kampf hoch im Schnee und dann wirst du oben mit dieser Kulisse belohnt. Vermutlich wäre dieser perfekte Moment des oben Ankommens im Sommer gar nicht so toll und einzigartig gewesen.“ Kaum hatte er sich allerdings auf Talfahrt begeben, zog der Himmel wieder zu. Nur wenige Kilometer weiter drehte er sich noch einmal um, doch der Berg hatte sich bereits wieder in Nebel und Schneefall gehüllt. In Nordspanien galt es dann, nach den trüben Tagen in Frankreich, nun die zweite ungemütliche Regenphase zu überstehen. Vier Tage regnete es ununterbrochen. Zudem war eine Aufhängestange im Zelt gebrochen, sodass Tiburskis treue Unterkunft seit über zwei Jahren nur noch eingeschränkt als Zelt funktionierte. Trotzdem überstand er auch diese kleine Krise, denn gerade in 83
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