CAMPAGNOLO EKAR Anzahl Ritzel Kassette: 13 Abstufungen Kassette: 9-36, 9-42, 10-44 Kurbel: 1x (38, 40, 42, 44) Bedienung: mechanisch Bremse: Disc hydraulisch Lange Zeit schien es, als ob die Traditionsfirma Campagnolo den Graveltrend verschläft und sich damit zufrieden gibt, wenn einige ihrer Rennradgruppen im Cyclocross und selten mal an einem Gravelbike zweckentfremdet werden. Doch damit ist spätestens seit der Ekar Schluss. Mit dieser Gruppe beweisen die Italiener, dass sie das Thema nicht nur ernst nehmen, sondern auch Akzente setzen wollen. So wurde die Ekar von Grund auf neu komplett für Gravel als Einfachantrieb entwickelt. Um bei der Bandbreite keine Kompromisse eingehen zu müssen, packten die Ingenieure satte 13 Ritzel auf die Kassette. Damit der größte Nachteil zu den anderen Monokurbeln, nämlich keine große Übersetzung für hohe Geschwindigkeiten zu haben, auch eliminiert wird, erlaubt die Ekar als kleinstes Ritzel winzige 9 Zähne. Damit ist die Bandbreite dieses Antriebs sogar höher als bei den herkömmlichen 2x Antrieben – und das mit nur einem Blatt vorne. Sensationell. Dass die Entwickler mitgedacht haben merkt man auch daran, dass es möglich ist, das Kettenblatt einfach und schnell abzuschrauben und gegen ein anderes zu wechseln, sollte man doch einmal ein komplett unterschiedliches Streckenprofil befahren. Pro: 13 Gänge, riesige Bandbreite, leicht. Contra: teuer, nicht elektronisch verfügbar. 040
CLASSIFIED Anzahl Ritzel Kassette: je nach Gruppe Abstufungen Kassette: je nach Gruppe Kurbel: virtuell 2x mit Übersetzungsverhältnis 0,686 Bedienung: elektronisch Bremse: je nach Gruppe Außerhalb der Konkurrenz, weil keine klassische Gruppe im eigentlichen Sinne, aber nichtsdestotrotz hochinteressant, wollen wir zu guter Letzt noch auf die die Classified Nabe eingehen. Bei der Classified Nabe handelt es sich um ein in die Hinterradnabe integriertes Getriebe, welches mittels kabellosen Funkschalters im Cockpit in eine seiner beiden Stellungen gebracht werden kann. Oder anders gesagt: Die Funktion eines Umwerfers und der Zweifachkurbel wandert komplett in die Nabe. Dies ist natürlich für Einfachantriebe höchst interessant und erweitert den Einsatzbereich enorm. Das Übersetzungsverhältnis vom vorhandenen Kettenblatt zum “virtuellen” kleinen Kettenblatt beträgt dabei 0,686, was z.B. bei einem großen 50er Blatt ein kleines 34er Blatt ergibt. Das Grandiose dabei ist, dass der “Schaltvorgang” unter Last mit bis zu 1000 W und fast ohne Zeitverzögerung (150 ms) durchgeführt werden kann. Wir konnten die Technik auch schon in der Praxis erproben und waren begeistert, wie gut das Ganze funktioniert. Nicht unerwähnt bleiben sollte allerdings, dass es zum einen natürlich noch keine Langzeiterfahrungen mit dieser Technologie gibt und zum anderen die Nabe in der Praxis nicht einfach mal eben in ein vorhandenes Laufrad verbaut werden kann. Wer also auf Nummer sicher gehen will, sollte ein komplett vormontiertes Laufrad mit Classified Nabe bestellen. Pro: grandios, muß man ausprobiert haben. Contra: derzeit nur im kompletten Laufradsatz verfügbar. 041
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