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GRAVELFUN 2/2022 - Magazin rund ums Gravelbike

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Erstaunlicherweise hatte

Erstaunlicherweise hatte vorher daran niemand gedacht. So entwickelte sich im Laufe eines Jahrzehnts, aus zunächst reinen Downhillrädern, schließlich das Mountainbike als universelles Geländerad, wie wir es heute noch kennen. Die Technik wurde in der Folge in den 80ern und 90ern großserienfähig gemacht und kontinuierlich verbessert, wovon auch viele weitere Fahrradgattungen wie Trekking- und auch die Crossräder profitierten. Dem MTB ist es jedenfalls zu verdanken, dass Biker nun auch weit abseits der Zivilisation lange Fahrten auf „schmalen Pfaden“ durch schweres Gelände unternehmen konnten. Das Wort Single-Trail hatte vorher unter Bikern schlichtweg keine Bedeutung. Auch von diesem Spirit profitiert heute das Gravelbike, kommt es doch auch den frühen MTB’s, mit Ihrer Reduktion auf das Notwendigste und stabilen, ungefederten Rahmen sehr nahe. Ja, sogar näher, als ein modernes Fully, das natürlich in seiner Geländetauglichkeit im Laufe der Evolution in ganz andere Dimensionen vorgestoßen ist, aber damit auch viel seiner Ursprünglichkeit und der Freude an simpler Technik eingebüßt hat. Und nicht zuletzt soll man beim Graveln den Untergrund spüren können, so wie früher die Mountainbiker - oder der Cowboy im Sattel seines Pferdes. Ebenfalls aus dem Wilden (mittleren) Westen der USA kamen um die Jahrtausendwende die ersten Gravelrennen, bei denen, anders als im Cyclocross, keine kurzen Rundkurse, sondern teils heftig lange Rundfahrten absolviert werden. Das Unbound Gravel (ehem. Dirty Kanza) ist das Bekannteste und zog sich 52

in der längsten Variante in diesem Jahr über 563 km durch den Bundesstaat Kansas. Dabei ist aufgrund des Belages, der Länge und Streckenführung quer durch die offene Landschaft von den Teilnehmern ein ähnlicher Abenteuergeist wie bei den alten Frankreichrundfahrten gefordert. Damit schließt sich der Kreis und wir resümieren: Auch wenn Gravelbikes unter dieser Bezeichnung noch relativ neu am Markt sind, eigentlich waren sie im Geiste immer schon da. Es gibt wohl kein Bike, dass den urspünglichen Spirit so vieler Radsportdisziplinen in einem Rad bündelt und in puren Spaß am Radfahren kanalisiert. Zu dieser Freude trägt auch bei, dass es beim Graveln keine Regeln gibt. Plane akribisch deine Tour oder fahr einfach drauf los. Setz dir sportlich ehrgeizige Ziele oder auch nicht. Fahr mit dem Bike voll beladen um die Welt oder dreh nur eine kurze Runde ums Dorf. Bretter mit Vollgas über Asphalt oder jage das Bike über einen Single Trail. Es gibt einfach keine Konventionen beim Graveln, mach mit dem Bike, was du willst. Zieh dich an wie du willst. Nimm mit, was du willst. Auch wenn abzusehen ist, dass mit dem Erfolg des Gravelbikes dessen Kommerzialisierung und Nutzen als Werbeträger stetig voranschreitet, sind wir dennoch überzeugt, dass wir Gravelbiker auch in vielen Jahren noch den Ruf der Freiheit und des Abenteuers verspüren, wenn wir durch die staubige Prärie dem Sonnenuntergang entgegen pedalieren. Bild: Sprint Cycling Agency, Sprint Cycling Agency 53

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