Kraftübertragung und weil er so schön leise arbeitet. Auch ist ein einfaches Nachrüsten möglich. Wir sind sehr glücklich damit“, freut sich Pressesprecher Alexander Kraft. Daran ändere auch nichts, dass der langjährige Motorlieferant Go Swiss Drive, mit dem man zusammen Innovationen wie einen Rückwärtsgang entwickelt hat, überraschend vor wenigen Tagen die Einstellung des Geschäftsbetriebs bekannt gab. Für die Verantwortlichen bei HP Velotechnik war das zwar im ersten Moment eine ziemliche Überraschung, aber für das langfristige Arbeiten kein größeres Problem. „Es passiert immer einmal, dass ein Lieferant schließt. Der E-Bike- Bereich hat aktuell eine hohe Attraktivität und zieht viele Firmen an. Deshalb schaut man sich am Markt um und sucht nach den besten Lösungen für sein Produkt“, so Kraft. Als eine Alternative hat sich der Mittelmotor von Shimano bereits aufgetan, der bei den Liegerädern eher als Frontmotor zu bezeichnen ist, da er vorne am Tretlager angebracht ist. „Hier passt im Gegensatz zu anderen Systemen einfach das Gesamtpaket mit der Schaltung, speziell der Nabenschaltung“, begründet Kraft die Wahl. Weitere Designs für neue Techniken Die unterschiedlichen Konzepte ermöglichen dementsprechend neue Design-Möglichkeiten für die Produktentwickler. „Unser neuer Drive S Mag ist der erste Motor, der im Magnesium- Druckguss-Verfahren hergestellt wird. Er ist www.brose-ebike.com | pd-f leichter als andere Motoren und lässt sich auf zwei Arten in den Rahmen integrieren, was die Entwickler zu schätzen wissen“, erklärt Schuster beispielhaft die Vorteile des Brose-Systems und ergänzt lächelnd: „So gewinnen wir Preise, wie kürzlich den renommierten Design und Innovation Award 2019.“ Mehrere Motorpartner sorgen jedoch auch für mehr Entwicklungsaufwand, da unterschiedliche Rahmen für die Aufnahme der unterschiedlichen Systeme konstruiert werden müssen. Für Markus Riese, Chefentwickler und Geschäftsführer bei Riese & Müller, ein wichtiger Grund, lediglich auf einen Motorpartner zu setzen. „Die Konzentration auf nur einen Motorhersteller hat für uns den Vorteil, dass wir schon im Designprozess den genauen Einbau des Motors festlegen können, ohne einen zweiten Rahmen konstruieren zu müssen.“ Das Unternehmen arbeitet seit vielen Jahren ausschließlich mit Bosch zusammen, da 010 TECHNIK
das System äußerst zuverlässig sei, eine große Variation an unterschiedlichen Motortypen biete und stetig neue Innovationen, z. B. ein ABS, auf den Markt bringe. Diese Konzentration hat den Effekt, dass Entwicklungskosten bei der Integration der Antriebseinheit eingespart werden. Profitieren kann der Kunde: Es bleibt mehr Zeit für weitere Entwicklungen, was den Fahrkomfort verbessert. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Motorpartner können die Komponenten und weitere Anbauteile direkter mit dem E-Bike-Antrieb abgestimmt werden. Auffällige, innovative Rahmendesigns und Techniken gehören deshalb bei Rädern des www.brompton.de | pd-f Herstellers zur Normalität und bringen dem Unternehmen renommierte Auszeichnungen ein. „Wir setzen z. B. auf ein ausgeklügeltes Vollfederungskonzept, das beste Fahrsicherheit und Komfort mit einem sauberen, wartungsarmen Riemenantrieb kombiniert. Das gibt es in der Art bei keinem anderen Hersteller“, so Riese. Mittelmotor hat auch Grenzen Doch bei so manchen Konstruktionen stößt selbst das aktuelle breite Motorportfolio an seine Grenzen, wie das Beispiel von Brompton zeigt. Der Faltradanbieter brauchte drei Jahre, um eine mit dem ausgeklügelten Faltmechanismus kompatible E-Lösung zu erarbeiten. Die gängigen Modelle erwiesen sich alle als ungeeignet. Das Ergebnis entstammt einer Zusammenarbeit mit dem aus der Formel 1 bekannten Unternehmen Williams Advanced Engineering und ist ein kleiner Vorderradnabenmotor. Der Akku wird in einer Tasche transportiert und bei Bedarf an das Rad geklickt. „Das aktuelle Konzept wäre mit einem Mittelmotor nicht denkbar. Es ist deshalb schön, dass der Motormarkt ein breites Sortiment mit vielen unterschiedlichen Möglichkeiten anbietet. Den größten Vorteil zieht dabei der Radfahrer, denn er kann das für ihn optimale Produkt aussuchen“, fasst Henning Voss, Geschäftsführer vom deutschen Brompton-Partner Voss Spezial-Rad, die aktuelle Entwicklung passend zusammen. 011
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