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#schoolbikers - Magazin für schulisches Radfahren — Ausgabe 1/2020

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Die AKTIONfahrRAD leistet einen tollen Beitrag zur Verkehrssicherheit, indem sie das Radfahren an Schulen für alle Schülerinnen und Schüler erfahrbar macht. Das gibt Sicherheit, Selbstvertrauen und ist ein Beitrag zur Integration. Und vor allem macht die AKTIONfahrRAD einfach Lust auf Radeln. Ihnen allen viel Spaß bei der Lektüre & bleiben Sie gesund. (Auszug aus dem Gruwort des Schirmherrn Cem Özdemir) gesund.

Methodischer Spagat Das

Methodischer Spagat Das gleiche Bild zeichnen Lehrkräfte an Schulen. Angela Baker Price, Grundschullehrerin und Fachberaterin für Mobilitätserziehung für die Grundschulen der Städteregion Aachen: „Die meisten Kinder fahren weniger und vor allem schlechter Rad als noch vor 15 Jahren. Allerdings gibt es auch Kinder aus radfaffinen Familien, die ihr Rad schon in der Grundschule perfekt beherrschen”. Die erfahrene Pädagogin unterrichtet schon seit über 30 Jahren Kinder im Radfahren und stellt mehr und mehr fest, dass die Schere zwischen Nichtradfahrern und Radfahrern auseinandergeht. “Das stellt uns Lehrkräfte methodisch vor erhebliche Probleme, denn wir müssen absolute Könner im Fahrradtraining mit herausfordernden Übungen beschäftigen und uns gleichzeitig um die Kinder kümmern, die noch nicht fahren können.” Hier wäre eine enge Verzahnung von OGS und Regelunterricht wünschenswert: Eine Fahrrad- AG der OGS führt Nichtradler und Radanfänger behutsam zum sicheren Radfahren. Sobald die Kinder sicher fahren, machen sie im rollierenden System den Platz frei für das nächste Kind. Aber Baker-Price sieht auch großes Potenzial: “Trotz alle Probleme stelle ich immer wieder fest, dass die Kinder das Radfahren lieben und hochmotiviert sind. Wenn wir diese Chance nicht nutzen, sind wir es selber Schuld, dass Kinder weniger Radfahren. Für die Kinder ist das Radfahren ein Highlight in der Grundschulzeit.” Sekundarstufe: Radfahren Fehlanzeige Während an Grundschulen deutschlandweit die Verkehrserziehung und damit das Radfahren verpflichtend behandelt wird, ist es an weiterführenden Schulen sehr schlecht um das schulische Radfahren bestellt. „Wandertage oder Klassenfahrten, selbst Besuche von außerschulischen Lernorten mit dem Rad sind die absolute Ausnahme“ weiß Prof. Helmut Lötzerich von der Deutschen Sporthochschule in Köln, der dies in einer Schulbefragung herausgefunden hat. Dennoch haben zumindest in Gymnasien die Kinder in aller Regel ein eigenes Fahrrad (97%), was in einer eigenen Befragung von Fünf- und Sechstklässlern in zwei Gymnasien einer Kommune im Rheinland herausgefunden wurde. In der Schule mit unterschiedlichen Radangeboten kommen im Gegensatz zu der Schule ohne besondere Radangebote deutlich mehr SuS mit dem Rad zur Schule. Die zentrale Frage lautet also: Wo und vor allem mit wem sollen Kinder Radfahren, wenn auch Eltern und Schule trotz besseren Wissens vor dem Thema kapitulieren? Die Antwort lautet: in der Schule. Nicht zuletzt deshalb gibt es die AKTIONfahrRAD und mit diesem Magazin sollen mehr Lehrerinnen und Lehrer motiviert werden, das Fahrrad in den Unterricht einzubeziehen. Ängstliche Eltern Auch Eltern setzten seltener auf das Fahrrad als Transportmittel. „Das Radfahren mit unseren Kindern im Stadtverkehr ist uns zu gefährlich. Da fahren wir lieber mit dem Auto. Radtouren machen wir am Wochenende und im Urlaub“ so Lars Schulz aus Köln, Vater von zwei Grundschulkindern. Und damit steht er nicht alleine da, denn das Verkehrschaos vor Schulen zeigt, dass viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto am liebsten bis in den Klassenraum fahren würden. Schulleitungen bitten die Eltern jedes Halbjahr schriftlich, auf das Elterntaxi zu verzichten, doch die modernen Helikoptereltern können gerade diese Bitte nicht erfüllen. Dabei verunglücken überdurchschnittlich viele Kinder im Verkehrschaos 14

Bild: www.radfahreninderschule.de Elternbedenken und Hemmnisse zum Radfahren von Kindern • Gefährdung bei Familientouren • Große Gefährdung der Kinder alleine auf dem Rad • Zugeparkte Gehwege (keine Sicht) • Schlechte Infrastruktur (Radwege, Kreuzungen) • Schulen verbieten den Schulweg per Rad (dafür gibt es keine Rechtsgrundlage), also muss Radfahren sehr gefährlich sein • Keine schulischen Angebote • Keine eigene Fahrradsozialisation der Eltern vor Schulen. Im Widerspruch dazu steht das oft auch schriftlich formulierte Verbot, Kinder mit dem Rad in die Grundschule zu schicken. Schulleitungen haben dazu jedoch keine gesetzliche Grundlage, denn der Schulweg ist Sache der Eltern. Während es vor allem in bildungsnahen Schichten recht viele radaffine Familien gibt, sinkt dieser Anteil drastisch, wenn man sich bildungsferne Bevölkerungsschichten anschaut. Mehr Sicherheit durch frühes Training Je früher ein Kind mit dem Fahrradfahren beginnt und von den Eltern mit immer neuen Herausforderungen auf dem Rad konfrontiert wird, desto sicherer wird es fahren und lernen vielfältige Verkehrssituationen richtig einzuschätzen. Die Anzahl der getöteten Kinder im Straßenverkehr ist seit 1970 stark rückläufig. Hier zeigt sich deutlich der Einfluss der Verkehrserziehung im schulischen Bereich, optimierter Verkehrsinfrastruktur und verbesserter Automobiltechnologie trotz immer weiter zunehmenden PKW-Bestands. Dennoch: Kinder verunglücken im Straßenverkehr mit zunehmendem Alter aufgrund ihrer eigenständigeren Mobilität häufiger. Dies zeigt sich insbesondere bei den Fuß- und Radunfällen, während die Unfälle als Mitfahrer in einem PKW im Altersgang keiner starken Veränderung unterliegen. Die Fahrradunfälle nehmen ab etwa vier bis fünf Jahren je Lebensjahr leicht zu, um ab dem Alter von zehn Jahren stark anzusteigen. Mit dem 2021

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